TIERSCHUTZ FAQ

Hier findest du Antworten zu den häufigsten Fragen, die uns erreichen.

Einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren

Woran erkenne ich einen seriösen Tierschutzverein?

Bevor du einen Hund aus dem Tierschutz adoptierst, solltest du sicherstellen, dass dieser über eine seriöse Organisation vermittelt wird. Dies erkennst du daran, ob a) es sich um einen eingetragenen Verein (e.V.) handelt und b) die Organisation über die Erlaubnis nach §11 TierSchG verfügt. Ohne diese ist die Verbringung und Vermittlung von Hunden aus dem Ausland illegal. Zudem sollten die Vermittler*innen den Hund bereits persönlich kennengelernt haben und ein detailliertes und transparentes Bild der (positiven aber auch negativen) Charaktereigenschaften geben können. Des Weiteren sollte während der Vermittlung über die Themen ausreichende Sicherung des Hundes und Mittelmeerkrankheiten aufgeklärt werden. Zuletzt: Adoptiere niemals einen Hund ohne Schutzvertrag

Warum zahle ich eine Schutzgebühr?

Die Schutzgebühr ist keinem Kaufpreis gleichzusetzen, sondern ein Betrag, mit dem du unsere Tierschutzarbeit vor Ort unterstützt. Die Kosten für jeden Hund variieren nach Alter, Gesundheitszustand, Verbleibdauer im Tierheim usw. Zudem haben wir hohe Kosten für den Transport der Hunde nach Deutschland. Kosten für unsere Tierschutzarbeit fallen an für die medizinische Grundversorgung (Impfungen, Blutbild, Ekto- und Endoparasitenbehandlung, Testung auf Mittelmeerkrankheiten), eventuelle Kastration, Unterhalt des Tierheimes, Futter sowie weiterführende medizinische Untersuchung (z.B. Röntgen, Mittelmeerkrankheiten-Behandlung, OPs). Zudem versorgen wir viele Hunde vor Ort, die nicht in der Vermittlung sind und dennoch versorgt werden müssen.

Warum ist eure Schutzgebühr höher als die von anderen Vereinen?

Da Nordmazedonien kein EU-Land und deutlich weiter weg ist als z.B. Ungarn oder Rumänien, haben wir insbesondere für den Transport deutlich höhere Kosten. Die Transportkosten belaufen sich derzeit auf ca. € 420 pro Hund.

Macht ihr mit der Schutzgebühr Gewinn?

Nein. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und dürfen schon allein aus diesem Grund keinen Gewinn machen. Die Schutzgebühr deckt zudem nicht die Kosten, die wir pro Hund haben. Diese liegen im Durchschnitt bei € 640 zzgl. Transportkosten von ca. € 420 pro Hund. Insgesamt also € 1060. Daher sind wir auch auf zusätzliche Spenden angewiesen.

Habt ihr Empfehlungen, wo ich noch weitere Informationen zur Adoption von Tierschutzhunden finden kann?

Ja, ein wirklich sehr gutes Buch ist „Die zweite Chance – Hunde mit Vergangenheit“ von Katharina von der Leyen und Inga Böhm-Reithmeier (gern beim stationären Buchhändler des Vertrauens kaufen oder in der Stadtbibliothek ausleihen). Hier gibt es sehr wertvolle Hinweise, die man vor der Adoption beachten sollte, aber auch für die Zeit danach. Es wird auch mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass Tierschutzhunde immer „dankbar für die Rettung“ sind, und es nur Liebe und eine warmes Bett braucht, damit der Hund ein schönes Leben hat. Die meisten Hunde (auch solche vom Züchter!) brauchen Regeln, Grenzen, Training – kurz gesagt: Zeit, Geduld und Empathie.
Ein Hinweis im eigenen Interesse: Das Buch wurde 2017 veröffentlicht. Die dort genannte Höhe der Schutzgebühr ist inzwischen unrealistisch, da die Preise im allgemeinen, vor allem aber für Energie und Sprit in die Höhe geschnellt werden. Falls du Fragen zu der Höhe unserer Schutzgebühr hast, dann schau dir gerne die entsprechende Frage weiter oben an.

EUER VEREIN

Wird euer Team für seine Arbeit bezahlt?

Nein, sowohl unser Team in Deutschland, als auch unsere Tierschützer*innen in Nordmazedonien sind rein ehrenamtlich tätig.

EURE HUNDE

Woher kommen eure Hunde?

Der Großteil unserer Hunde kommt aus unserem Partnertierheim im Süden von Nordmazedonien am Ohrid-See. Dort leben im Schnitt 100 Hunde – viele dieser Hunde sind jedoch aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten oder starken körperlichen Einschränkungen unsere “Unsichtbaren” und daher nicht in der regulären Vermittlung.

Wie kommen die Hunde ins Tierheim?

Wir können nicht alle Hunde retten, so konzentrieren wir uns auf die, die auf der Straße kaum überleben können. Der Großteil der Hunde kommt als Welpe ins Tierheim – zumeist werden sie in Boxen vor dem Tierheim ausgesetzt, über den Zaun geworfen oder durch Löcher im Zaun gestopft. Dann nehmen wir selbst Hunde von der Straße auf, die krank oder verletzt sind und dringend medizinische Versorgung benötigen. Zudem werden immer wieder Welpen von der Straße aufgenommen, die alleine keine Überlebenschancen haben.

Wie sucht ihr die Hunde für die Vermittlung aus?

Wir lernen alle Hunde vor Ort vor der Vermittlung persönlich kennen. Dazu reisen Mitglieder des Vereins regelmäßig (etwa alle zwei Monate) nach Nordmazedonien. Wir achten darauf, dass die ausgewählten Hunde für ein Leben in Deutschland im Familienverbund geeignet sind und ein Leben hier auch ihren Bedürfnissen gerecht wird. Außerdem achten wir auf Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. Aggression oder sehr ängstliches Verhalten.

Sind eure Hunde alle traumatisiert?

Nein. Die wenigsten unserer Hunde haben ein Trauma erlebt. Trotzdem war ihr Start ins Leben natürlich nicht so optimal, wie das eines Hundes aus seriöser Zucht. Und oft kennen wir ihre Geschichte nicht. Auch müssen viele Hunde aus dem Tierschutz das Leben an der Seite der Menschen und die dazugehörigen Regeln und Reize erst noch lernen. Das ist natürlich viel Arbeit und kostet viel Zeit. Gleichzeitig sind Hunde wahnsinnig anpassungsfähig. Trotzdem bringen die ungewisse Herkunft und Erfahrung natürlich ein gewisses Überraschungspotenzial mit – positiv und auch negativ. Aber auch bei einem Welpen vom Züchter weiß man nicht, wie er sich entwickeln wird. Denn jeder Hund bringt seine individuelle Persönlichkeit, Ecken und Kanten mit und die Entwicklung wird maßgeblich vom “anderen Ende der Leine” mitbestimmt. 

Wisst ihr, welche Rassen in euren Hunden stecken?

Nein – meistens wissen wir dies nicht, da wir nur selten die Elterntiere kennen und diese zumeist auch Mischlinge sind. Rein phänotypisch lassen einige Hunde einen gewissen Rasse-Mix vermuten, jedoch sind auch dies nur Mutmaßungen. Auch muss ein Hund, der nach einem bestimmten Rasse-Mix aussieht, nicht immer die typischen Verhaltensweisen mitbringen. Daher beurteilen wir lieber das Verhalten der Hunde, als nach dem Aussehen auf gewisse Verhaltensweisen zu schließen. 

Hunderassen, die in Nordmazedonien häufig vertreten sind: Bracken / Jagdhunde, Golden Retriever, Labradore, Deutsche Schäferhunde, Herdenschutzhunde, Huskies. Weiterführende Informationen zu Herdenschutzhunden findest du hier.

Sind eure Hunde katzenverträglich?

Der Großteil unserer Hunde wächst die ersten Wochen (oder länger) mit Katzen auf und ist somit meist katzenverträglich. Bei Bedarf kann dies aber vor Ort auch noch getestet werden.

Vermittelt Ihr auch Hunde mit Handicap?

Immer wieder haben wir auch Hunde mit körperlichen Einschränkungen in der Vermittlung. Wenn wir der Meinung sind, dass diese von einer Ausreise und Vermittlung zu Privatpersonen profitieren und gesundheitlich stabil sind, vermitteln wir natürlich auch diese Hunde. In der Beschreibung und im Adoptionsprozess gehen wir ausführlich auf das Handicap ein und prüfen besonders gründlich, ob das neue Zuhause für diesen Hund geeignet ist.

Sind alle eure Hunde kastriert?

Nein – das unterscheidet sich von Hund zu Hund. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort müssen wir zu einem gewissen Zeitpunkt die Hunde kastrieren, um eine Vermehrung sowie Auseinandersetzungen im Tierheim zu verhindern. Wir vermeiden jedoch Frühkastrationen, um den Hunden genügend Zeit für die physische und psychische Entwicklung zu ermöglichen.

Wie sieht die medizinische Versorgung eurer Hunde aus?

Alle unsere Hunde werden erstimmunisiert. Zudem werden sie regelmäßig entwurmt und vor Ektoparasiten geschützt. Sie reisen gechipt, mit Heimtierausweis, gültiger Erstimmunisierung sowie Tollwutimpfung aus. Zudem werden sie alle sechs Monate vor Ort auf folgende sogenannten Mittelmeerkrankheiten getestet: Leishmaniose, Herzwurm, Mikrofilarien Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose. Im Rahmen dieser Tests wird auch ein Blutbild gemacht. Sofern unser Team oder unser Tierarzt darüber hinaus Auffälligkeiten entdecken, werden weiterführende Untersuchung durchgeführt. So bemühen wir uns ein möglichst umfassendes, ehrliches Bild zu dem Gesundheitszustand unsere Hunde geben zu können. 

Was sind Mittelmeerkrankheiten und wie testet ihr eure Hunde darauf?

Als Mittelmeerkrankheiten (auch Reisekrankheiten genannt) werden beim Hund verschiedene Infektionskrankheiten bezeichnet, die vor allem in Mittelmeerregionen vorkommen und durch bestimmte Mücken oder Zecken übertragen werden. Häufig treten die ersten Symptome bei betroffenen Hunden erst Monate nach der Infektion auf. Da unterschiedliche Erreger beteiligt sind, variieren auch die Symptome je nach Krankheit erheblich. Bleiben diese Krankheiten unentdeckt oder werden sie nicht rechtzeitig behandelt, können sie besonders für Welpen lebensbedrohlich sein. Hier erfährst du, welche Mittelmeerkrankheiten Hunde befallen können und wie wir unsere Hunde auf die Krankheiten testen.

VERMITTLUNG

Wie läuft der Adoptionsprozess ab?

Details zum Adoptionsprozess findest du hier.

Vermittelt ihr auch Hunde in Familien mit Kindern?

Ja, unter bestimmten Voraussetzungen tun wir das gerne! Zum einen erwarten wir, dass die Eltern für einen respektvollen Umgang der Kinder mit dem Hund sorgen und sie dem Hund und seinen Bedürfnissen tagtäglich gerecht werden können. Hier sind neben genug Auslauf und kognitiver Beschäftigung auch genügend Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten essentiell. Zudem erwarten wir, dass der Umgang zwischen Hund und Kinder stets überwacht wird und Eltern erkennen, wenn Kinder die Grenzen des Hundes überschreiten und ihn hier schützen. Insbesondere in der Interaktion von Hund und Kind müssen sich die Eltern intensiv mit Hundekommunikation und sog. Beschwichtigungssignalen befassen. 

Zudem achten wir bei der Hundeauswahl darauf, dass der Hund für ein Familienleben geeignet ist. Manche Hunde sind aufgrund ihrer Eigenschaften besser für Familien geeignet, als andere. Wenn z.B. Hunde vor Ort bereits hütendes, korrigierendes oder schützendes Verhalten zeigen, werden diese nicht an Familien mit Kindern vermittelt.

Vermittelt ihr nur nach Deutschland?

Ja – wir vermitteln ausschließlich an Personen mit Erst- oder Zweitwohnsitz in Deutschland.

Womit sollte ich mich vor einer Adoption auseinandersetzen?

Eine Auslandsadoption bringt große Veränderungen sowohl für dich als auch für den adoptierten Hund mit sich. Bevor du dich für eine Auslandsadoption entscheidest, solltest du daher folgende Punkte bedenken:

  • Viele Hunde kennen das Leben im häuslichen Umfeld nicht und sind anfangs nicht stubenrein.
  • Nicht jeder Tierschutzhund zeigt die Dankbarkeit, die ihnen so gerne nachgesagt wird. Viele brauchen Monate oder gar Jahre, um in ihrem neuen Leben anzukommen. 
  • Viele Hunde kennen das Zusammenleben mit Menschen und die dazugehörigen Verhaltensregeln nicht und müssen dies erst erlernen – es kann vorkommen, dass der Hund anfangs nicht alleine bleiben kann, Dinge im Haus kaputt macht und Menschen oder andere Hunde anbellt oder anknurrt. 
  • Dein Leben wird sich grundlegend verändern müssen, sodass du den Bedürfnissen deines Hundes gerecht wirst – dieser braucht viel Zeit, viel Arbeit und schränkt ein.
  • Ein Hund wird dich viele Jahre begleiten. Überlege dir, wie du Urlaubsbetreuung organisierst oder wie du mit Veränderungen in deinem Leben (wie Trennung vom Partner oder Jobwechsel) umgehst.
  • Es kann sein, dass der Hund “unerwünschtes” Verhalten entwickelt und hier viel Training notwendig sein wird.
  • Ein Hund verursacht sehr hohe Kosten: Futter, Tierarztbesuche und Trainingskosten sollten immer eingeplant werden.
Vermittelt ihr auch Hunde in ein städtisches Wohnumfeld?

Ein Wohnort in der Stadt ist prinzipiell kein Ausschlusskriterium. Jedoch ist nicht jeder Hund für ein städtisches Leben geeignet. In dem Profil eines jeden Hundes findet ihr eine Angabe zum gewünschten Zuhause und Umfeld.

Brauche ich einen Garten?

Nein – grundsätzlich  vermitteln wir auch Hunde an Menschen in Wohnungen ohne Garten. Für uns sind tägliche Spaziergänge sowie mentale Auslastung wichtiger als ein Garten. Natürlich gibt es aber bestimmte Hunde für die ein Garten Voraussetzung sind. 

TRANSPORT

Wie häufig findet ein Transport statt?

In der Regel reisen alle vier bis sechs Wochen durch uns vermittelte Hunde aus Nordmazedonien nach Deutschland.

Auf welchem Weg findet der Transport statt?

Der Transport findet über den Landweg mit einem geprüften und zertifizierten Transportunternehmen statt. Das Unternehmen wird von Tierschützern aus Nordmazedonien geleitet, die selbst ein privates Tierheim betreiben. Sie kümmern sich auch während des Transports rührend um die Hunde und tun ihr Bestes, damit es den Hunden gut geht

Wo nehme ich meinen Hund in Empfang?

Um den Transport für die Hunde möglichst kurz zu halten, gibt es Sammel-Abholpunkte. Das heißt auch, dass ihr je nach Wohnort zwei bis drei Stunden zur Abholung fahren müsst. 

UNTERSTÜTZUNG

Wie kann man euren Verein unterstützen?

Als Verein, der rein spendenbasiert agiert, helfen uns Geldspenden enorm bei unserer Arbeit. Aber auch bestimmte Sachspenden sind gerne gesehen. Du kannst Futterpatenschaften übernehmen oder dich ehrenamtlich engagieren. Eine Übersicht zu den Unterstützungsmöglichkeiten findest du hier.

Weitere Themen

Spenden für den Tierschutz

Täglichen helfen wir gemeinsam mit den Aktivist*innen vor Ort den Straßenhunden, ein besseres Leben zu führen. Um dies zu ermöglichen, sind wir auf deine Unterstützung angewiesen – jede Spende, und sei sie noch so klein, macht die Welt der Straßenhunde in Nordmazedonien ein kleines bisschen besser.

Zuhause gesucht!

Du möchtest einem unserer Hunde ein Zuhause schenken? Dann gehe auf unsere Übersichtseite und schaue, welche Hunde aktuell zur Adoption stehen. Von Welpen über Junghunde zu adulten Hunden und Senioren ist alles dabei.

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